Was macht man, wenn man Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ im Unterricht liest, aber keine Inszenierung in der Nähe läuft? Man fährt einfach kurz nach Leipzig, um sich dort die Premiere anzusehen, ist doch klar! Das dachten sich auch 12 Schüler:innen der 12c mit Alina und Jana und so ging es am 23.0.25 um sieben Uhr früh mit dem ICE in Richtung Osten los. Dann auf einmal ein Stopp: Feuerwehreinsatz…Zeit für die Zeugnisausgabe mitten im ICE! Ankunft um die Mittagszeit, die Fahrt entspannt. Nicht alle waren zum ersten Mal in Leipzig: „Dann in Leipzig angekommen, durchflutete es mich mit reichlich Glücksgefühl. Endlich zuhause… “, schreibt Jost aus der 12c. Lotta ging es ähnlich: „Schon als wir in unserem Hostel „Sleepy Lion“ ankamen, fühlte ich mich direkt wohl. Unser Zimmer hatte eine schöne Aussicht auf die belebten Straßen Leipzigs.“
Nike ergänzt: „Generell war die Atmosphäre in der gesamten Gruppe sehr nett und entspannt, da wir uns untereinander gut verstanden haben und viele interessante Gespräche führten. Nach kurzem Ausruhen in der Unterkunft sind wir durch Leipzig spaziert und Jana zeigte uns Auerbachs Keller, die Universität und spontan auch noch die Thomaskirche, wo gerade der Thomanerchor probte. Das war ein wunderschönes und vermutlich einmaliges Erlebnis!“ Lotta: „Eins meiner persönlichen Highlights war die Universität Leipzig. Ihr modernes Design ließ mich staunen. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich alle Studenten miteinander verknüpft hatten, sich unterhielten und miteinander lernten.“ Danach sind ging es ins Museum der bildenden Künste (MdbK). Jede:r fand seinen individuellen Weg durch die riesigen Ausstellungshallen. Lotta: „Die ausgestellten Kunstwerke und Fotografien waren interessant und sehr unterschiedlich.“ Jost: „Im MdbK entdeckte ich sogar einige Werke von mir persönlich bekannten Künstlern.“
Abends dann: Premiere im Schauspiel Leipzig! Annie: „Das Stück „Der zerbrochne Krug“ von Heinrich von Kleist wurde vom Theater Leipzig unter der Regie von Regisseurin von Elsa-Sophie Jach neu inszeniert. Die Inszenierung hielt sich nah am Originaltext. Diese genaue Wiedergabe des Textes sorgt für einen „traditionellen“ Theatereindruck, der mit dem modernen Bühnenbild und den auffälligen Kostümen im Kontrast stand.“ Neben sechs Schauspieler:innen standen auch insgesamt drei Live-Musiker:innen auf der Bühne. Friedemann: „Diese Untermalungen wurden zudem oft besonders Schrill und Laut, sobald das Kollektiv der Figuren näher an die Wahrheit der Tat Adams herankam.“ Oliwia: „Die Darsteller:innen waren sehr energiegeladen, fast übertrieben.“ Manja: „Bei der Kulisse fielen die symbolischen Elemente auf, wie z.B. das Aufdecken der verschiedenen Hauswände, welche das Aufdecken des Falles symbolisierten, und die Neon-Leuchten, welche die Scherben des Kruges darstellen sollten. Bei den Schauspielern stachen besonders Ruprecht, welcher dem Gesagten durch Bewegungen und Intonation Emotionen verlieh und Frau Marthe hervor, die eine allgemein selbstbewusste und professionelle Präsenz hatte. Sebastian Jakob Doppelbauer als Tümpel war der 12c schon aus dem Spielfilm „Der letzte Abend“ bekannt. Nicht alle waren von der Inszenierung überzeugt. Jost: „Mir fehlte es an Tiefe der Charaktere.“ Manja: „Als Zuschauer:in wurde uns auch noch einmal die Unterdrückung der Figur Eve bewusster, sie wurde nicht nur im tatsächlichen Stück zum Opfer und wollte sich lange nicht äußern, aber auch die reale Welt in Form von damaligen Theaterkritikern wollte durch das Streichen ihrer anklagenden Rede im sogenannten „Variant“ ihre Gefühle und das ihr angetane Leid nicht hören. Diese Inszenierung fordert dazu auf, den Opfern trotz langer Redezeit Gehör zu schenken.“
Lotta: „Es gab die Überlegung nach dem Theaterstück noch in einen Club oder eine Bar zu gehen, allerdings waren wir Schüler:innen alle so müde, dass wir einheitlich beschlossen, zurück in die Unterkunft zu gehen, wo wir uns noch lange unterhielten. Dieser Moment der Gemeinschaft hat mir gezeigt, wie wertvoll solche Reisen sind, nicht nur für äußere Eindrücke, sondern auch für die zwischenmenschlichen Erlebnisse.“
Morgens ging es ins Café Kater. Nike: „Dort haben wir uns, wie auf dem Rest der Reise, erneut sehr gut unterhalten, und ein grandios aussehendes und auch vorzüglich schmeckendes Frühstück genossen.“ Lotta: „Später entdeckten wir noch Plagwitz. Die kreativen Läden haben eine coole Atmosphäre geschaffen und lockerten die Stimmung auf. Ich könnte mir sogar vorstellen eines Tages nach Leipzig zu ziehen, denn die Stadt hat ein gewisses Flair.“
Nike: „Insgesamt war also die Fahrt nach Leipzig ein wunderschönes, vermutlich einmaliges und definitiv einprägendes Erlebnis, welches ich auf jeden Fall wiederholen würde.“
Anni, Nike, Jost, Lotta, Manja, Friedemann, Oliwia aus der 12c, zusammengestellt von Jana