Hanseroman-Projekt: Reise zu den Hansetagen in Visby

Auf der Hinfahrt zu den Hansetagen in Visby haben wir uns abends am Lübecker Hauptbahnhof getroffen. Wir sind nach Hamburg gefahren und haben von Hamburg aus den Nachtzug nach Stockholm genommen. Die Schlafabteile waren eng, aber erstaunlich bequem. Nach einem gemütlichen Abend in einem der Abteile sind wir alle in unsere Betten gegangen. Etwa um 5 Uhr morgens waren wir für einen Moment alle wach, mit mehr oder weniger Schlaf- Manche hatten die ganze Nacht wachgelegen, andere seit drei Uhr die vorbeiziehenden Lichter betrachtet. Der Zug hatte zu unserem Glück Verspätung, weswegen wir wahlweise noch bis 7:00 oder 9:00 schlafen konnten, bevor wir Frühstück gegessen und das Abteil aufgeräumt haben. Nachdem wir den Nachtzug in Stockholm geräumt hatten, hatten wir ein paar Stunden Zeit, um Stockholm zu erkunden. Wir haben uns aufgeteilt, waren in verschiedenen Läden, haben die Sehenswürdigkeiten besichtigt und zu dritt zweieinhalb Liter Nudelsalat gegessen. Am Nachtmittag haben wir uns im Bahnhof wiedergetroffen und sind in den Zug zur Fähre gestiegen. Mit einem Spiel und Unterhaltungen auf der Fähre sind wir schließlich auf Gotland angekommen. Vom Fähranleger aus mussten wir die letzten vier Kilometer wandern. Der Weg führte während des Sonnenuntergangs an der Küste entlang. Es war ein wunderschöner Ausblick- Trotz mehrerer schwerer Rucksäcke, Schlafmangel und Müdigkeit. In unserer Unterkunft haben wir nicht mehr viel gemacht, bevor wir uns schlafen gelegt haben.

(Jola)

Tagesbericht Freitag, 06.06.2025:

Der Tag begann für uns mit einem frühen Mahl um 7 Uhr morgens. Wir bedienten uns so gut, wie wir konnten an dem reichen Buffet aus Brötchen, Obst, Müsli und süßem Gebäck. Daraufhin legten wir die Strecke vom Gustavsviik zur Solbergaskolan an der Innenstadt Visbys zurück, wo uns Schüler und Lehrer in ihrer heute leeren Schule herumführten; es war Schwedischer Nationalfeiertag. Kurz nach 9 Uhr begannen wir mit typischen gotländischen Spielen, die eine schöne Abwechslung waren. Danach führten uns die Schüler aus Visby durch ihre Altstadt. Dabei besuchten wir die vollkommen erhaltene Stadtmauer und die einzig erhaltene Kirche: die Visby Sankta Maria Domyrka. Um 11:30 Uhr gab es eine Pressekonferenz, die wir mit andern Teilnehmern des Projektes besuchten und uns gegenseitig unsere Geschichten präsentierten. Als nächstes trafen wir uns zum gemeinsamen Mittags-Picknick am Rande der Hanse-Feierlichkeiten. Am Abend folgten wir auf unseren geliehenen Rädern der Einladung unseres Bürgermeisters Jan Lindenau zum Lübeck-Abend, wo wir mit einer Vorstellung von Mittelalterlichen Tänzen und einem kleinen Abendessen einen netten Ausklang aus unserem ersten richtigen Tag in der Gotländischen Hansestadt Visby hatten.

(Pepe Kornblum)

Tagesbericht Samstag, 07.06.2025:

Am Samstag sind wir später aufgestanden als am Vortag. Wir hatten etwas mehr Zeit, uns auf den Tag vorzubereiten, mit einem kurzen Eisbad in der Ostsee oder einfachem Duschen. Am Vormittag waren wir eingeladen, vor der jungen Hanse unser Projekt vorzustellen. Von uns abgesehen gab es noch eine Menge anderer Vorstellungen über die junge Hanse, deren Reisen und Aufgaben. U nsere Präsentation kam sehr gut an und hat großes Interesse bei den Mitgliedern erregt. Am Nachmittag folgte ein gemeinsames Mittagessen mit der Projektgruppe aus Harderwijk und ein anschließender Besuch im Gotland-Museum, in dem Ausgrabungstücke und Informationen aus Steinzeit, der Wikingerzeit und auch dem hanseatischen Mittelalter ausgestellt waren. Anschließend hatten wir Zeit, in der Stadt und auf dem Hansetags-Marktplatz unterwegs zu sein. Wir haben diese Gelegenheit genutzt und wurden dabei von erstaunlich vielen Hanseaten auf unser Projekt angesprochen, weil sie davon entweder bei der Jungen Hanse oder der Delegiertenversammlung erfahren haben. Wir wurden sogar um Autogrammen im Buch gebeten. Zum Abendessen haben wir jeder selbst eine Essensauswahl zusammengestellt. Wir haben Experimente zu Geschmackskombinationen mit Aioli gemacht und festgestellt, dass Aioli mit überraschend vielen Dingen gut schmeckt – zum Beispiel mit Zimtschnecken und Äpfeln, aber nicht mit Bananen.

Tagesbericht Sonntag, 08.06.2025:

Am nächsten Morgen, dem Pfingst-Sonntag, versammelten wir uns um 11 Uhr bei der Bühne im Almedalen-Park, dem Ort des mittelalterlichen Hafens von Visby, um uns dem Pippi-Langstrumpf-Sing along anzuschließen. Natürlich auf Schwedisch, Pippis Originalsprache. Nach der fröhlichen Veranstaltung besorgten wir uns selbst unser Mittagessen und verzehrten es im belebten Park. Natürlich mit Aioli. Anschließend gesellten wir uns zur Abschlussparade der Hansetage in Visby. Um 14 Uhr versammelten sich die Vertreter aus den neun verschiedenen Ländern, für einen letzten gemeinsamen Umzug, der mit einer Abschlusszeremonie auf der Bühne des Almedalen-Parks enden sollte. Für eine letzte Aktivität der Reise nach Visby, besuchten wir nach einer kleinen Fahrradtour die Lumelunda-Grotte. In dieser gigantischen Tropfsteinhöhle bestaunten wir die natürlichen Wasservorkommen und tierischen und pflanzlichen Bewohner der Höhle bei einer Taschenlampen-Führung. Diese Beleuchtung sorgte für eine ganz besondere Atmosphäre und die letzten einhundert Meter ohne Licht erst recht. Ein Abschluss bildete das gemeinsame Abendessen in einem Restaurant am Hafen, bei dem jeder und jede einen Toast auf die erlebnisreiche und herrliche Zeit zusammen aussprach. Damit endete der letzte Tag in Visby und wir fuhren ein weiteres Mal ohne Gepäck mit dem Rad zu unserer Unterkunft in Gustavsvik.